Ducati steht vor einem bedeutenden technologischen Umbruch. Der italienische Motorradhersteller wird ab dem Modelljahr 2026 schrittweise den langjährigen Testastretta-Motor aus dem Programm nehmen. Betroffen sind unter anderem die Modelle Monster, Monster+ und DesertX, die künftig mit einem neuen V2-Motor mit 890 cm³ Hubraum ausgestattet werden.
Hintergrund: Eine Ära geht zu Ende
Der Testastretta-Motor, insbesondere in der 937 cm³-Version mit 11°-Ventilsteuerung, zählt zu den bekanntesten Antrieben in Ducatis Modellpalette. Seit vielen Jahren ist er in zahlreichen Modellen verbaut und bekannt für seine charakteristische Leistungsentfaltung sowie die markentypische desmodromische Ventilsteuerung. Mit Blick auf aktuelle und zukünftige Abgasvorschriften sowie den Trend zu modulareren und wartungsärmeren Plattformen hat sich Ducati nun für einen Generationswechsel entschieden.
Der neue V2-Motor: Technische Details
Der neue V2-Motor verfügt über einen Zylinderwinkel von 90 Grad und leistet rund 120 PS. Gegenüber dem bisherigen Aggregat ist er etwa 6 Kilogramm leichter. Eine der auffälligsten technischen Änderungen betrifft die Ventilsteuerung: Ducati verzichtet auf das traditionelle desmodromische System und setzt stattdessen auf klassische Ventilfedern. Wartungsintervalle – insbesondere für das Ventilspiel – verlängern sich auf bis zu 30.000 Kilometer, was den Betrieb für viele Nutzer spürbar vereinfacht.
Neue Plattform, bewährte Konzepte
Im Rahmen der Modellpflege erhalten die betroffenen Motorräder auch ein neues Rahmendesign. Der Motor wird als tragendes Element in das Fahrwerk integriert. Eine angeschraubte Heckrahmenkonstruktion aus Aluminium ermöglicht modellabhängige Anpassungen.
Während die Monster künftig vollständig auf der neuen Plattform basiert, soll die DesertX – als geländetaugliches Adventure-Bike – seine spezifische Rahmenarchitektur beibehalten. Damit möchte Ducati sicherstellen, dass der Charakter des Motorrads trotz der technischen Änderungen erhalten bleibt.
Ausblick: Was passiert mit der Hypermotard?
Einige Unklarheiten bestehen derzeit noch beim Modell Hypermotard 950. Dieses nutzt weiterhin den Testastretta-Motor, der die kommenden Emissionsvorgaben voraussichtlich nicht mehr erfüllen wird. Hinweise auf eine neue Version mit dem 890er-V2-Motor fehlen bislang. Möglich ist, dass Ducati den Fokus vorübergehend auf die Hypermotard 698 Mono legt – ein bereits vorgestelltes Einzylindermodell mit sportlichem Anspruch.
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