Harley-Davidson setzt seine Kooperation mit dem indischen Motorradgiganten Hero MotoCorp fort – und kündigt für September 2025 ein weiteres Modell auf Basis der bekannten 440er-Plattform an. Viele Details sind noch streng geheim, fest steht jedoch: Unter dem Tank wird derselbe 440-ccm-Motor arbeiten, der bereits im Harley X440 und im Hero Mavrick 440 seinen Dienst verrichtet.
Nach Sprint kommt der nächste Streich
Erst vor Kurzem machte Harley Schlagzeilen mit der Ankündigung des Harley-Davidson Sprint, einem preisgünstigen Einstieg in die Welt der US-Marke. Der Marktstart ist für Oktober 2025 geplant – genau zu dem Zeitpunkt, wenn der neue Harley-Chef Artie Starrs das Ruder übernimmt. Das nun bestätigte 440er-Modell dürfte strategisch perfekt dazu passen, um auch in aufstrebenden Märkten Fuß zu fassen.
Erfolg mit Delle
Die bisherigen 440er-Modelle hatten einen vielversprechenden Start: Als der Harley X440 2023 in Indien vorgestellt wurde, gab es innerhalb kürzester Zeit über 25.000 Vorbestellungen – so viele, dass Harley zeitweise keine neuen Anfragen mehr annahm. Doch die Euphorie hielt nicht an: Laut neuesten Zahlen wurden bisher im Jahr 2025 nur noch 13.963 Motorräder verkauft (X440 und Mavrick 440 zusammengerechnet). Im zweiten Quartal brach der Absatz im Jahresvergleich sogar um 63 % ein. Der Mavrick 440 verschwand nach nur 18 Monaten wieder vom Markt.
Harleys weltweite Pläne
Harley-Davidson produziert in Asien nicht nur mit Hero, sondern auch mit dem chinesischen Hersteller QJMotor. So entstand beispielsweise der Harley X500, technisch eng verwandt mit dem Benelli Leoncino 500. Dieses Modell wird auch in Australien und auf ausgewählten Märkten außerhalb Asiens angeboten – und könnte mit etwas Aufwand sogar den Weg nach Europa finden.
Für den Hero-basierten X440 ist das schwieriger: Mit nur 27 PS liegt die Leistung rund 20 PS unter dem X500 – ein Faktor, der vor allem auf leistungsorientierten Märkten eine Hürde darstellen dürfte.
Ausblick
Ob das neue 440er-Modell die Wende bringt, wird sich ab September zeigen. Klar ist: Harley-Davidson baut seine Strategie mit kleineren, erschwinglichen Bikes weiter aus, um neue Zielgruppen anzusprechen. Und vielleicht sehen wir eines Tages auch in Europa eine „Mini-Harley“, die im Alltag genauso Spaß macht wie die großen Maschinen.
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