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Winterreifen für Motorräder – Sinnvoll oder nicht? Fakten, Mythen und Tipps

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19 September 2025~4 Min Lesen
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Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – und viele Motorradfahrer stellen ihre Maschine jetzt in die Garage. Doch es gibt auch Biker, die selbst im Winter nicht auf zwei Räder verzichten wollen. Wer sich dazu entschließt, sollte aber nicht einfach mit denselben Reifen durchfahren, mit denen er im Juli durch die Sonne gebrettert ist. Winterreifen fürs Motorrad sind ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Aber lohnen sie sich wirklich?

Warum Winterreifen am Motorrad wichtig sind

Kalte Temperaturen, Regen, Schneematsch oder gar Eis – im Winter ist die Straße für Motorradfahrer ein echtes Abenteuer. Der einzige Kontakt zur Fahrbahn sind die Reifen, und die Fläche, auf der dein Bike tatsächlich „haftet“, ist nicht größer als eine Kreditkarte. Genau deshalb können Winterreifen einen großen Unterschied machen:

  • Bessere Haftung auf nasser und kalter Fahrbahn
  • Effektiveres Profil, das Wasser und Schneematsch ableitet
  • Schnelleres Aufwärmen, was die Traktion verbessert

Mit anderen Worten: Winterreifen geben dir die entscheidenden Prozentpunkte an Sicherheit, die im Ernstfall den Unterschied machen können.

Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen

Motorradreifen sind zwar nicht immer so klar als „Sommer“ oder „Winter“ gekennzeichnet wie beim Auto, doch die Unterschiede sind spürbar:

  • Gummimischung

Winterreifen enthalten mehr Naturkautschuk und Silica. Dadurch bleiben sie auch bei Minusgraden elastisch, während Sommerreifen hart werden und die Haftung verlieren.

  • Profil

Sommerreifen: flacheres Profil, ideal für trockene Straßen.

Winterreifen: tiefer, aggressiver, oft mit zusätzlichen Lamellen, um Wasser und Matsch schneller abzuleiten.

  • Aufwärmphase

Winterreifen erreichen schneller ihre Betriebstemperatur – entscheidend auf kalten Straßen.

Mythos: Luftdruck im Winter absenken

Viele glauben, man sollte im Winter den Reifendruck verringern, um mehr Grip zu haben. Klingt logisch, ist aber falsch. Weniger Luftdruck führt zu:

  • schlechterer Stabilität,
  • weniger wirksamem Profil,
  • schnellerem Verschleiß.

Halte dich unbedingt an die vom Hersteller empfohlenen Werte.

Grenzen von Winterreifen am Motorrad

Wichtig zu wissen: Winterreifen fürs Motorrad sind nicht dasselbe wie Winterreifen fürs Auto. Sie sind vor allem für nassen oder kalten Asphalt ausgelegt – nicht für Tiefschnee oder Glatteis. Auf stark verschneiten oder vereisten Straßen hilft auch die beste Gummimischung nicht. Wer bei solchen Bedingungen fährt, riskiert die Kontrolle zu verlieren.

Es gibt auch Speziallösungen wie Reifen mit Spikes oder Kolbenprofilen – aber die sind in Deutschland und den meisten europäischen Ländern nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Sie eignen sich höchstens für den Rennsport oder Offroad-Einsätze.

Beliebte Modelle von Motorrad-Winterreifen

Der Markt für Winterreifen am Motorrad ist zwar überschaubar, aber einige Modelle haben sich etabliert:

  • Michelin City Grip Winter – ideal für Roller und Scooter, mit feinen Lamellen für besseren Grip in der Stadt.
  • Heidenau K62 Snowtex – bekannt für sein dichtes, aggressives Profil und gute Haftung auch auf gefrorenem Asphalt.
  • Metzeler Feelfree Wintec – sehr ausgewogen – mit vielen kleinen Einschnitten und einer Gummimischung, die sich schnell aufwärmt. Gut für Alltagsfahrer.
  • IRC SN23 Urban Snow – aggressives Profil, entwickelt für schwierige Bedingungen mit Schnee und Matsch – eher für Roller und urbane Einsätze.

Zu den bekanntesten Herstellern von Motorrad-Winterreifen gehören Michelin, Bridgestone, Metzeler, Heidenau, Continental, IRC und Mitas.

Tipps für den Alltag mit Winterreifen

  • Investiere in Qualität – auch wenn’s teurer ist, Sicherheit sollte Vorrang haben.
  • Kontrolliere regelmäßig den Zustand und die Profiltiefe, da sich Reifen im Winter schneller abnutzen.
  • Richtig lagern: Nach der Saison kühl, dunkel und trocken lagern, damit sie mehrere Winter überstehen.
  • Fahrweise anpassen: Egal wie gut die Reifen sind – auf Eis oder Schneeglätte gilt: lieber absteigen.

Fazit

Motorradfahren im Winter ist nicht für jeden – aber für alle, die es wagen, sind Winterreifen ein absolutes Muss. Sie sorgen für bessere Haftung, mehr Sicherheit und damit auch für mehr Spaß, selbst wenn die Temperaturen einstellig sind. Auf Schnee und Eis stoßen aber auch die besten Winterreifen an ihre Grenzen.

Wer sich rechtzeitig vorbereitet und die richtige Kombination aus Winterreifen, angepasster Kleidung und defensiver Fahrweise wählt, kann die Saison deutlich verlängern – und erlebt Straßen, die im Sommer den meisten verborgen bleiben.

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