Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – und viele Motorradfahrer stellen ihre Maschine jetzt in die Garage. Doch es gibt auch Biker, die selbst im Winter nicht auf zwei Räder verzichten wollen. Wer sich dazu entschließt, sollte aber nicht einfach mit denselben Reifen durchfahren, mit denen er im Juli durch die Sonne gebrettert ist. Winterreifen fürs Motorrad sind ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Aber lohnen sie sich wirklich?
Kalte Temperaturen, Regen, Schneematsch oder gar Eis – im Winter ist die Straße für Motorradfahrer ein echtes Abenteuer. Der einzige Kontakt zur Fahrbahn sind die Reifen, und die Fläche, auf der dein Bike tatsächlich „haftet“, ist nicht größer als eine Kreditkarte. Genau deshalb können Winterreifen einen großen Unterschied machen:
Mit anderen Worten: Winterreifen geben dir die entscheidenden Prozentpunkte an Sicherheit, die im Ernstfall den Unterschied machen können.
Motorradreifen sind zwar nicht immer so klar als „Sommer“ oder „Winter“ gekennzeichnet wie beim Auto, doch die Unterschiede sind spürbar:
Winterreifen enthalten mehr Naturkautschuk und Silica. Dadurch bleiben sie auch bei Minusgraden elastisch, während Sommerreifen hart werden und die Haftung verlieren.
Sommerreifen: flacheres Profil, ideal für trockene Straßen.
Winterreifen: tiefer, aggressiver, oft mit zusätzlichen Lamellen, um Wasser und Matsch schneller abzuleiten.
Winterreifen erreichen schneller ihre Betriebstemperatur – entscheidend auf kalten Straßen.
Viele glauben, man sollte im Winter den Reifendruck verringern, um mehr Grip zu haben. Klingt logisch, ist aber falsch. Weniger Luftdruck führt zu:
Halte dich unbedingt an die vom Hersteller empfohlenen Werte.
Wichtig zu wissen: Winterreifen fürs Motorrad sind nicht dasselbe wie Winterreifen fürs Auto. Sie sind vor allem für nassen oder kalten Asphalt ausgelegt – nicht für Tiefschnee oder Glatteis. Auf stark verschneiten oder vereisten Straßen hilft auch die beste Gummimischung nicht. Wer bei solchen Bedingungen fährt, riskiert die Kontrolle zu verlieren.
Es gibt auch Speziallösungen wie Reifen mit Spikes oder Kolbenprofilen – aber die sind in Deutschland und den meisten europäischen Ländern nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Sie eignen sich höchstens für den Rennsport oder Offroad-Einsätze.
Der Markt für Winterreifen am Motorrad ist zwar überschaubar, aber einige Modelle haben sich etabliert:
Zu den bekanntesten Herstellern von Motorrad-Winterreifen gehören Michelin, Bridgestone, Metzeler, Heidenau, Continental, IRC und Mitas.
Motorradfahren im Winter ist nicht für jeden – aber für alle, die es wagen, sind Winterreifen ein absolutes Muss. Sie sorgen für bessere Haftung, mehr Sicherheit und damit auch für mehr Spaß, selbst wenn die Temperaturen einstellig sind. Auf Schnee und Eis stoßen aber auch die besten Winterreifen an ihre Grenzen.
Wer sich rechtzeitig vorbereitet und die richtige Kombination aus Winterreifen, angepasster Kleidung und defensiver Fahrweise wählt, kann die Saison deutlich verlängern – und erlebt Straßen, die im Sommer den meisten verborgen bleiben.
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