
Der deutsche Motorradmarkt zeigt im bisherigen Jahr 2025 (Januar bis Oktober) ein deutlich eingetrübtes Bild. Laut den aktuellen Zulassungszahlen des Industrie Verbands Motorrad Deutschland e.V. (IVM) wurden insgesamt 151.297 Fahrzeuge neu zugelassen – ein massiver Rückgang von 24,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (200.887 Zulassungen).
Besonders stark betroffen ist der Bereich der Leichtkrafträder (125 cm³-Klasse), der ein Minus von 33,4 % verzeichnet. Auch klassische Krafträder (über 125 cm³), das größte Marktsegment mit einem Anteil von 60,83 %, müssen einen Rückgang von 25,3 % hinnehmen.
Roller liegen ebenfalls im roten Bereich:
Eine kleine Ausnahme bilden vierrädrige Kraftfahrzeuge (z. B. Quads), die um 6,2 % zulegen können – allerdings auf niedrigem Niveau.
Die Branche sieht sich gleich mehreren Belastungsfaktoren ausgesetzt:
Seit 2025 gilt verschärft die Euro-5+-Abgasnorm. Viele Hersteller mussten Modelle auslaufen lassen oder aufwendige Anpassungen vornehmen:
Hohe Lebenshaltungskosten, steigende Versicherungsbeiträge und Zinssätze drücken ebenfalls auf die Konsumlaune – und machen das Motorrad für viele zu einem teuren Luxus.
Während der Gesamtmarkt einbricht, entwickelt sich Elektromobilität zum Lichtblick:
Bei den Herstellern führt Zero Motorcycles die Statistik an (+21,8 %), während Kawasaki trotz starker Ambitionen ein drastisches Minus von 68,2 % hinnehmen muss.
Auffällig: BMW verliert mit seinem CE-04 massiv (-70,1 %), während NIU mit einem spektakulären Anstieg von 377 % an die Spitze schießt. Hier setzt sich der Trend fort, dass E-Mobilität vor allem im urbanen Rollerbereich Fuß fasst.
Mit der Euro-5+-Umstellung stehen die Zeichen ab 2026 wieder positiver:
Der Motorradmarkt in Deutschland steckt 2025 in einer schmerzhaften Talsohle. Während Verbrenner-Kategorien deutlich verlieren, zeigen Elektromotorräder und -roller, dass technologische Veränderungen auch Chancen schaffen können. Ob die Branche wieder Gas geben kann, entscheidet sich mit den Modellneuheiten der kommenden Saison – und der Kaufkraft der Verbraucher.
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