Mit dem 2026er Modell der Ténéré 700 World Raid hebt Yamaha seinen bewährten Langstrecken-Abenteurer auf ein neues technisches Niveau. Das Motorrad, das seit seiner Einführung als eines der vielseitigsten Modelle im Adventure-Segment gilt, erhält für das kommende Modelljahr umfangreiche Updates bei Elektronik, Fahrwerk, Ergonomie und Ausstattung.
Bekannter CP2-Motor mit neuen Assistenzsystemen
Im Mittelpunkt bleibt der 689 cm³ große CP2-Zweizylindermotor, der nun die Euro5+-Norm erfüllt. Trotz strengerer Abgasvorschriften konnte Yamaha laut eigenen Angaben die Leistung beibehalten und das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich leicht verbessern – hilfreich beim Fahren im Gelände oder bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Neu ist das Yamaha Chip Controlled Throttle (YCC-T), eine elektronische Drosselklappensteuerung mit zwei Fahrmodi:
Gesteuert wird das System über den neuen Mode-Schalter am rechten Lenker.
Ein weiteres technisches Highlight ist die erstmals verbaute 6-Achs-IMU, die in Echtzeit Beschleunigungen und Neigungen misst. Auf dieser Basis arbeiten nun schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Slide Control und Kurven-ABS zusammen. Diese Assistenzsysteme lassen sich individuell anpassen und in verschiedenen Modi (Street, Offroad, Off) konfigurieren.
Fahrwerk und Ergonomie überarbeitet
Auch das Fahrwerk wurde grundlegend überarbeitet. Vorne kommt eine neue, voll einstellbare KYB-Upside-Down-Gabel mit 46-mm-Innenrohren zum Einsatz (bisher 43 mm), die dank Kashima-Beschichtung geringere Reibung bieten soll. Der Federweg beträgt nun 230 mm vorne und 220 mm hinten – jeweils 20 mm mehr als bei der Standard-Ténéré.

Hinten arbeitet ein ebenfalls voll einstellbares KYB-Monocross-Federbein mit verlängertem Hub und neu abgestimmter Progression. Unterstützt wird das Setup durch einen 16-fach einstellbaren Lenkungsdämpfer, der besonders auf langen Offroad-Passagen für mehr Stabilität sorgen soll.
Zur verbesserten Ergonomie tragen ein neuer einteiliger Rallye-Sitz, veränderte Kupplungsposition und überarbeitete Kraftstofftanks bei. Die seitlich angeordneten 23-Liter-Doppeltanks sind jetzt 1,5 kg leichter und ermöglichen laut Yamaha eine Reichweite von rund 500 Kilometern.
Mehr Komfort und Konnektivität
Auch beim Komfort legt die World Raid 2026 zu. Ein Tempomat, ein Geschwindigkeitsbegrenzer sowie eine neue Windschutzscheibe mit Seitendeflektoren sollen lange Etappen angenehmer machen.

Das Cockpit wurde vollständig modernisiert: Ein 6,3-Zoll-TFT-Farbdisplay im Hochformat zeigt alle wichtigen Fahrdaten an und bietet drei Darstellungsmodi – Street, Explorer und Raid. Über die überarbeiteten Lenkerschalter lassen sich Navigation, Musik und Benachrichtigungen steuern. In Verbindung mit der Yamaha MyRide-App ist auch Google-basierte Turn-by-Turn-Navigation möglich.
Ein USB-C-Anschluss im Cockpit sorgt für Energieversorgung unterwegs, während neue LED-Scheinwerfer für bessere Ausleuchtung bei Nachtfahrten sorgen.
Offroad-orientiertes Fahrwerk mit bewährten Komponenten
Die neue World Raid setzt weiterhin auf 21-Zoll-Vorderrad und 18-Zoll-Hinterrad mit Pirelli Scorpion Rally STR-Reifen, die als 50/50-Mischung für Straße und Gelände ausgelegt sind. Die Bodenfreiheit von 255 mm bleibt erhalten.
Rahmen und Schwinge bestehen aus leichtem Stahl bzw. Aluminium, die Stabilität und Flexibilität in Balance halten sollen. Der Hilfsrahmen ist nun robuster ausgelegt, um Gepäckträger oder Koffer einfacher montieren zu können.
Design und Ausstattung
Optisch bleibt die Ténéré 700 World Raid ihrer Rallye-inspirierten Linie treu, wirkt aber durch neue Seitenprotektoren, den einteiligen Sitz und die rechteckigen LED-Scheinwerfereinheiten moderner und hochwertiger.
Erhältlich ist das Modell in zwei Farben: Redline White und Midnight Black. Der Marktstart in Europa erfolgt je nach Land gestaffelt ab 2026.
Fazit
Mit der überarbeiteten Ténéré 700 World Raid 2026 bringt Yamaha ein umfassend modernisiertes Adventure-Bike, das Technik, Komfort und Offroad-Kompetenz auf ein neues Niveau hebt. Die Kombination aus bewährtem CP2-Motor, elektronischen Fahrhilfen und verbessertem Fahrwerk dürfte sie nicht nur für Fernreisende, sondern auch für sportlich orientierte Adventure-Fahrer attraktiv machen.
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