Wir nutzen Cookies und u.a. Google Analytics auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell und technisch notwendig, während andere uns helfen, diese Internetseite zu verbessern und uns im Marketing zu unterstützen. Wir sind stets bemüht die Anzahl der Cookies auf ein Minimum zu reduzieren und bitten daher um ihre Unterstützung.

Softbags oder Alukoffer? Gepäcklösungen für Reiseenduros im Vergleich

Picture of the author
27 August 2025~4 Min Lesen
FOLGE UNS:
Picture of the author

Die Wahl zwischen weichen Taschen (Softbags) und harten Alukoffern gehört zu den Klassikern in der Adventure-Szene. Am Ende geht es um einen Kompromiss: Gewicht, Sicherheit, Stauraum, Robustheit, Wasserdichtigkeit – und vor allem die Frage, wie und wo du wirklich fährst.

Gewicht, Schwerpunkt und Handling

Im Gelände zählt jedes Kilo. Weiche Taschen sind leichter, sitzen enger am Motorrad und lassen sich oft so montieren, dass sie weniger seitlich ausladen. Das erleichtert das Fahren in Spurrillen oder engen Passagen.

Harte Koffer sind schwerer, sitzen weiter außen und können das Motorrad in unebenem Gelände „hebeln“. Ein kompletter Alukoffersatz (je 35–45 l pro Seite) bringt das Heck schnell auf über 95–105 cm Breite – ein Nachteil im Stadtverkehr und Offroad.

Stauraum und Packpraxis

  • Harte Koffer: bieten fixen Stauraum mit klarer Geometrie – praktisch wie ein Schrank. Perfekt für Straßenreisen, weil sich alles übersichtlich stapeln lässt.
  • Weiche Taschen: sind flexibler. Kleine Ladung lässt sich komprimieren, große Füllung „aufblähen“. Viele Systeme haben zusätzliche MOLLE-Panels für Werkzeug, Kanister oder Drybags.

Wasserdichtigkeit und Reparaturen

  • Alu-Koffer: Dicht – solange sie unbeschädigt sind. Nach einem Umfaller kann ein verzogener Deckel aber Undichtigkeiten bringen.
  • Softbags: setzen meist auf wasserdichte Innentaschen (TPU-Drybags, verschweißte Nähte, oft IPX5–IPX6). Ein Loch lässt sich mit Flicken unterwegs reparieren – einfacher als ein verbogenes Alu-Gehäuse.

Sicherheit und Verletzungsrisiko

  • Koffer: schützen Gepäck zuverlässig, können aber bei Stürzen gefährlich werden – eine eingeklemmte Wade zwischen Alubox und Boden ist kein Spaß.
  • Softbags: verformen sich bei Druck und verringern das Risiko von Beinverletzungen.

Belastung und Herstellerangaben

Viele Motorradhersteller geben strenge Limits vor:

  • 10 kg pro Seitenkoffer ist Standard bei Alusystemen.
  • 5–8 kg für Topcases oder Gepäckträger sind üblich.

Diese Angaben sind keine Schikane, sondern schützen die Heckrahmen vor Überlastung.

Materialien im Vergleich

  • Softbags Premium: Ballistic Nylon (1680D), Hypalon-Verstärkungen, wasserdichte TPU-Liner. Robust und reparaturfreundlich.
  • Alukoffer: 1,5–2 mm starkes Aluminium, verschweißt und mit Dichtungen. Sehr stabil gegen punktuelle Schläge, anfällig bei Verzug.

Aerodynamik und Praxis

Ein Alukoffersatz ragt oft über den Lenker hinaus. In der Stadt oder im Gelände bedeutet das Stress. Softbags bleiben in vielen Fällen schlanker als die Lenkerbreite – ein klarer Vorteil beim Durchschlängeln.

Diebstahlschutz

  • Alukoffer: klarer Gewinner. Mit Schloss und massiver Wand bieten sie Sicherheit, wenn man den Motorrad länger unbeaufsichtigt stehen lässt.
  • Softbags: können ergänzt werden (Stahlnetze, abschließbare Halteplatten), bieten aber weniger Schutz.

Für wen lohnt sich was?

  • Mehr Offroad, Schotterpisten, Abenteuerreisen: Softbags. Geringeres Gewicht, weniger Verletzungsrisiko, flexibler Stauraum, einfacher zu reparieren.

Beispiele: Mosko Backcountry, Kriega OS, Givi Canyon.

  • Mehr Straße, lange Touren, Städte & Sicherheitsfaktor: Alukoffer. Einfach zu packen, sicher abschließbar, robust im Alltag.

Beispiele: Givi Outback Trekker, Touratech Zega, BMW Alukoffer.

  • Mischbetrieb: Hybrid-Lösung mit Gepäckträgern. Wer modulare Halterungen nutzt, kann je nach Tour zwischen Koffern und Softbags wechseln. Das wird inzwischen von vielen Systemen unterstützt.

Kurz und knapp: harte Fakten

  • Breite: Alu 92–104 cm, Softbags meist schlanker.
  • Gewicht: Softbags bis zu 40 % leichter.
  • Traglast: 10 kg/Koffer üblich, 5–8 kg am Heckträger.
  • Reparatur: Softbags unterwegs flickbar, Alu schwer wieder dicht zu bekommen.
  • Sicherheit: Softbags schonender fürs Bein, Koffer sicherer fürs Gepäck.

Fazit

Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“. Die Wahl hängt von deinem Reiseprofil ab:

  • Mehr Abenteuer & Offroad: Softbags.
  • Mehr Straße & Sicherheit: Koffer.
  • Volle Flexibilität: Kombisystem mit Wechseloption.

Und nicht zuletzt: Wer ein neues Motorrad kaufen möchte oder kurz davor ist, sein aktuelles Motorrad zu verkaufen, sollte die Gepäckfrage gleich mitdenken. Manche Bikes harmonieren konstruktionsbedingt besser mit Koffersystemen, andere profitieren von den leichteren Softbags. So passt nicht nur das Motorrad, sondern auch das Gepäcksystem perfekt zu deiner Reiseidee.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar