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Motorradmarkt Deutschland 2025: Harte Einbußen, klare Favoriten

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18 September 2025~4 Min Lesen
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Der deutsche Motorradmarkt hat im Jahr 2025 einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden insgesamt 127.297 Fahrzeuge neu zugelassen – ein Minus von 25,3 % im Vergleich zum Vorjahr (170.426 Einheiten). Wer aktuell sein Motorrad verkaufen möchte, trifft damit auf einen eher schwierigen Markt, in dem Käufer zögerlicher agieren.

Marktübersicht: Wer verliert, wer gewinnt?

Fahrzeugklassen mit Vorjahresvergleich*:

Motorrad-Typ ab 01.2025 Marktanteil ab 01.2024 Marktanteil Vorjahr Änd. zum Vorjahr
Kraftrad 78245 61.47% 105643 61.99% – 25.9%
Leichtkraftroller 19662 15.45% 23797 13.96% – 17.4%
Leichtkraftrad 16151 12.69% 24935 14.63% – 35.2%
Kraftroller 11331 8.90% 13713 8.05% – 17.4%
Vierrädriges Kfz 1288 1.01% 1187 0.70% + 8.5%
Dreirädriges Kfz 620 0.49% 1150 0.67% – 46.1%
Gesamt 127.297 100.00% 170.426 100.00% – 25.3%

 

 

Besonders betroffen sind die klassischen Krafträder, die mit 78.245 Zulassungen zwar nach wie vor das Rückgrat des Marktes darstellen (61,5 % Marktanteil), aber im Jahresvergleich einen Rückgang von 25,9 % verzeichnen.

Auch die Leichtkrafträder (-35,2 %) leiden stark unter der Flaute. Etwas weniger dramatisch, aber ebenfalls rückläufig: Leichtkraftroller (-17,4 %) und Kraftroller (-17,4 %).

Spannend ist dagegen der Blick auf die kleineren Segmente: Während dreirädrige Fahrzeuge mit einem Minus von 46,1 % nahezu einbrechen, legen vierrädrige Kfz leicht zu (+8,5 %).

Die Bestseller: BMW dominiert weiter

Top 20 Motorräder in Deutschland – Verkaufszeitraum von Januar bis August*:

Hersteller Modell ab 01.2025 Marktanteil
BMW R 1300 GS 6451 8.24%
Kawasaki Z 900 3818 4.88%
Honda CBR 650 R 1929 2.47%
Kawasaki Z 650 1839 2.35%
Yamaha MT-07 1708 2.18%
Honda CB 1000 HORNET 1698 2.17%
Honda CB 750 HORNET 1671 2.14%
Yamaha MT-09 1542 1.97%
BMW F 900 R 1075 1.37%
Kawasaki NINJA 650 1075 1.37%
BMW F 800 GS 1040 1.33%
Honda CRF 1100 AFRICA TWIN 1022 1.31%
BMW F 900 GS 1005 1.28%
Honda CB 650 R 1004 1.28%
Honda NC 750 X 988 1.26%
Aprilia RS 660 870 1.11%
Yamaha TÉNÉRÉ 700 846 1.08%
Honda XL 750 TRANSALP 845 1.08%
BMW S 1000 RR 825 1.05%
BMW S 1000 R 796 1.02%

 

Trotz des rückläufigen Gesamtmarkts bleibt die Spitze der Zulassungsstatistik klar besetzt:

  • BMW R 1300 GS: Mit 6.451 Zulassungen und einem Marktanteil von 8,24 % setzt sich die große Reiseenduro erneut deutlich an die Spitze. Die GS bleibt damit der unangefochtene Platzhirsch – selbst in einem schrumpfenden Markt.
  • Kawasaki Z 900: Die beliebte Naked-Bike-Ikone sichert sich mit 3.818 Einheiten (4,88 %) Platz zwei.
  • Honda CBR 650 R: Mit 1.929 Zulassungen (2,47 %) schafft es die sportliche Mittelklasse-Honda auf das Podest.

Auch dahinter zeigt sich ein vertrautes Bild: Die Kawasaki Z 650, die Yamaha MT-07 und die beiden Honda-Hornet-Modelle CB 1000 und CB 750 gehören weiterhin zu den beliebtesten Bikes der Deutschen.

Honda und Yamaha mit breiter Modellpalette

Während BMW mit der GS das Maß aller Dinge bleibt, setzen Honda und Yamaha auf Vielfalt: Von der Africa Twin über die Transalp bis hin zur NC 750 X deckt Honda fast jedes Segment ab. Yamaha punktet mit den Dauerbrennern MT-07 und MT-09 sowie der Adventure-Bestsellerin Ténéré 700.

Warum ist der Markt so schwach?

Dass die Zulassungszahlen so deutlich eingebrochen sind, hat mehrere Gründe:

  • Wirtschaftliche Unsicherheit: Steigende Lebenshaltungskosten und höhere Zinsen lassen viele Biker den Motorradkauf aufschieben.
  • Preissteigerungen bei Neufahrzeugen: Motorräder sind in den letzten Jahren spürbar teurer geworden, was gerade Einsteiger abschreckt.
  • Wetter und Saisonfaktoren: Ein verregneter Frühling oder Sommer kann die Lust am Kauf massiv dämpfen.
  • Stärkere Konkurrenz durch gebrauchte Modelle: Viele Fahrer entscheiden sich eher, ein gebrauchtes Motorrad zu kaufen, statt ein neues Modell anzuschaffen.

Fazit: Ein schwieriges Jahr mit klaren Favoriten

Der Rückgang um ein Viertel zeigt deutlich: 2025 ist bisher ein schwieriges Jahr für die Motorradbranche in Deutschland. Dennoch kristallisieren sich klare Trends heraus:

  • Große Reiseenduros bleiben gefragt, allen voran die BMW R 1300 GS.
  • Naked Bikes wie die Kawasaki Z 900 oder die Honda Hornet-Modelle halten ihre Popularität.
  • Roller und Leichtkrafträder verlieren an Schwung – möglicherweise eine Folge der wirtschaftlichen Lage und der gestiegenen Kosten.

Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick ernüchternd wirken: Die Leidenschaft fürs Motorradfahren ist ungebrochen – sie zeigt sich nur zunehmend fokussiert auf bestimmte Modelle und Segmente.

*Quelle: Industrie Verband Motorrad Deutschland e.V. – https://www.ivm-ev.de/

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