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Motorradmarkt Deutschland 2025: Absatz bricht stark ein – E-Motorräder im Aufwind?

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20 Juni 2025~4 Min Lesen
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Die ersten fünf Monate des Jahres 2025 zeigen ein düsteres Bild für den deutschen Motorradmarkt. Laut den aktuellen Zahlen des Industrie-Verbands Motorrad Deutschland e.V. (IVM) wurden von Januar bis Mai insgesamt 72.895 motorisierte Zweiräder neu zugelassen – ein dramatischer Rückgang von 30,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (105.273 Fahrzeuge). Damit setzt sich der bereits im Januar 2025 begonnene Negativtrend in verschärfter Form fort.

Marktübersicht: Rückgänge in allen Segmenten

Die größten Verluste verzeichnen Leichtkrafträder, deren Neuzulassungen um 41,1 % sanken. Auch Krafträder, die mit einem Anteil von 64,68 % weiterhin den Löwenanteil am Markt ausmachen, verloren 30,9 % im Vergleich zu 2024. Kraftroller und Leichtkraftroller blieben mit -22,4 % bzw. -25,2 % ebenfalls nicht verschont.

Einziger Lichtblick: vierrädrige Kraftfahrzeuge wie Quads oder ATVs legten leicht um 4,6 % zu – wenn auch auf niedrigem Niveau (746 Einheiten). Dreirädrige Fahrzeuge büßten fast die Hälfte ihres Volumens ein (-45,3 %).

Motorrad-Typ ab 01.2025

(5 Monate)

Marktanteil ab 01.2024

(5 Monate)

Marktanteil Vorjahr Änd. in % zum Vorjahr
Kraftrad 47149 64.68% 68231 64.81% – 30.9%
Leichtkraftroller 9967 13.67% 13330 12.66% – 25.2%
Leichtkraftrad 8350 11.45% 14186 13.48% – 41.1%
Kraftroller 6314 8.66% 8138 7.73% – 22.4%
Vierrädriges Kfz 746 1.02% 713 0.68% + 4.6%
Dreirädriges Kfz 369 0.51% 674 0.64% – 45.3%
Gesamt 72.895 100.00% 105.273 100.00% – 30.8%

 

Hersteller-Ranking: BMW bleibt vorne – KTM stürzt ab

Trotz des Marktrückgangs behauptet sich BMW mit 11.084 Einheiten an der Spitze der Zulassungsstatistik. Der Marktanteil der Münchener stieg leicht auf 23,51 %, obwohl die BMW-Motorrad-Verkäufe um 25,8 % zurückgingen. Honda sichert sich mit einem moderateren Rückgang von 8,4 % Platz zwei (20,9 % Marktanteil).

Auffällig stabil zeigt sich auch Kawasaki, das mit 15,29 % Marktanteil nahezu auf Vorjahresniveau bleibt (-3,3 %). Im Gegensatz dazu muss KTM einen herben Einbruch von 80,6 % verkraften und fällt mit nur noch 2,66 % Marktanteil deutlich zurück. Auch Harley-Davidson (-56,4 %) und Suzuki (-46,6 %) trifft der Rückgang besonders stark.

Hersteller ab 01.2025

(5 Monate)

Marktanteil ab 01.2024

(5 Monate)

Marktanteil Vorjahr Änd. in % zum Vorjahr
BMW 11084 23.51% 14931 21.88% – 25.8%
Honda 9854 20.90% 10752 15.76% – 8.4%
Kawasaki 7208 15.29% 7454 10.92% – 3.3%
Triumph 3434 7.28% 3626 5.31% – 5.3%
Yamaha 3183 6.75% 5174 7.58% – 38.5%
Ducati 2593 5.50% 3204 4.70% – 19.1%
Harley-Davidson 1468 3.11% 3366 4.93% – 56.4%
Suzuki 1401 2.97% 2624 3.85% – 46.6%
KTM 1254 2.66% 6449 9.45% – 80.6%
Aprilia 1002 2.13% 1367 2.00% – 26.7%
Gesamt 47.149 100.00% 68.231 100.00% – 30.9%

 

Elektromotorräder: Nische mit Wachstumspotenzial

Ein ganz anderes Bild zeigt sich im Segment der Elektro-Krafträder. Zwar liegt der Marktanteil weiterhin unter 2 %, doch der Trend weist nach oben: 857 E-Motorräder wurden in den ersten fünf Monaten 2025 zugelassen – ein Plus von 40,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Zero Motorcycles bleibt Marktführer unter den E-Herstellern mit 144 Einheiten, gefolgt von Vmoto (54) und einem überraschenden Neueinstieg von Bombardier (28). Harley-Davidson, mit seiner Submarke LiveWire, steigert sich deutlich von 2 auf 16 Fahrzeuge – ein bemerkenswerter prozentualer Anstieg, wenn auch auf niedrigem Niveau. Kawasaki, im Vorjahr noch E-Marktführer, verzeichnet hingegen einen dramatischen Rückgang von -74,4 %.

Hersteller ab 01.2025

(5 Monate)

Marktanteil ab 01.2024

(5 Monate)

Marktanteil Vorjahr Änd. in % zum Vorjahr
Zero Motorcycles 144 16.80% 121 19.87% + 19.0%
Vmoto 54 6.30% 52 8.54% + 3.8%
Kawasaki 40 4.67% 156 25.62% – 74.4%
Bombardier 28 3.27% 0 0%
Harley-Davidson 16 1.87% 2 0.33% + 700.0%
Gesamt 857 100.00% 609 100.00% + 40.7%

 

Fazit: Branche im Umbruch

Die Zahlen des IVM zeigen: Der deutsche Motorradmarkt erlebt aktuell eine Phase der Marktkorrektur. Wirtschaftliche Unsicherheiten, ein schleppender Saisonstart und möglicherweise auch veränderte Mobilitätsbedürfnisse dürften Faktoren für den massiven Rückgang sein. Der Verkauf elektrischer Krafträder wächst zwar deutlich, spielt aber insgesamt weiterhin nur eine untergeordnete Rolle.

Wie nachhaltig dieser Trend ist, hängt maßgeblich von Infrastruktur, Angebot und politischem Rahmen ab. Klar ist: Die Hersteller müssen sich neu orientieren – und das schneller als bisher.

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