
Ein Praxisratgeber für Motorradfahrer
Nach einer langen Saison voller Touren, Abenteuer und Erlebnisse steht der Winter bevor. Damit dein Motorrad im Frühjahr ohne Probleme anspringt, solltest du dich rechtzeitig um die Batterie kümmern. Hier erfährst du, wie du den Akku richtig über den Winter bringst – egal, ob dein Motorrad in der Garage oder im Freien steht.
Sichtprüfung und Reinigung
Bevor du die Batterie einlagerst, lohnt sich ein genauer Blick:
- Klemmen und Pole prüfen: Ablagerungen, Schmutz oder Korrosion (grünlich-weiße Beläge) beeinträchtigen die Leitfähigkeit. Entferne sie mit einem sauberen Tuch oder einer speziellen Polklemmenbürste.
- Oberfläche säubern: Öl- oder Staubrückstände können leitfähig werden und zur Selbstentladung führen. Wische die Batterie gründlich ab, bevor du sie einlagerst.
Eine saubere Batterie entlädt sich langsamer und bleibt länger funktionsfähig.
Winterlagerung in beheizter Garage
Wenn dein Motorrad in einem trockenen, beheizten Raum steht, hast du optimale Bedingungen:
- Die Batterie kann im Fahrzeug verbleiben.
- Trotzdem fließt weiterhin ein geringer Ruhestrom (z. B. durch Alarmanlage oder Bordcomputer).
- Kontrolliere die Spannung regelmäßig – etwa alle 4–8 Wochen.
- Wird die Spannung zu niedrig (unter ca. 12,5 V), sollte die Batterie nachgeladen werden.
Ein sogenannter Erhaltungslader kann dauerhaft angeschlossen bleiben und hält die Spannung automatisch auf optimalem Niveau.
Winterlagerung im Freien oder in ungeheizten Räumen
Steht dein Motorrad draußen oder in einem kalten, feuchten Raum, ist etwas mehr Aufwand nötig:
- Batterie ausbauen: Tiefe Temperaturen können den Elektrolyten einfrieren und die Batterie zerstören.
- Lagerort: Wähle einen trockenen, gut belüfteten Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 20 °C.
- Regelmäßig prüfen: Miss die Spannung monatlich und lade bei Bedarf nach.
- Auch hier kann ein Erhaltungslader helfen, die Batterie in gutem Zustand zu halten.
Wichtig: Stelle sicher, dass die Batterie beim Laden auf einer nicht leitenden Unterlage steht (z. B. Holz oder Kunststoff).
Allgemeine Tipps für eine lange Lebensdauer
- Extreme Temperaturen vermeiden: Sowohl Hitze als auch Frost schaden dem Akku.
- Batterie nie tiefentladen: Eine Spannung unter 12 V kann dauerhafte Schäden verursachen.
- Nach dem Winter: Vor dem ersten Start Spannung prüfen und die Pole fest anziehen.
Wenn du diese einfachen Schritte beachtest, wird dein Motorrad im Frühling zuverlässig anspringen – ganz ohne böse Überraschungen.
Fazit
Eine Motorrad-Batterie ist kein Verschleißteil, das man einfach „überwintern lässt“. Mit etwas Pflege bleibt sie viele Jahre lang leistungsfähig. Ob in der Garage oder im Keller – entscheidend sind Sauberkeit, trockene Lagerung und regelmäßige Kontrolle der Spannung.
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