Pierer Mobility, der Mutterkonzern von KTM, hat seinen Restrukturierungsprozess erfolgreich abgeschlossen und im Zuge dessen den Finanzbericht für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Die Zahlen geben nicht nur Einblick in die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, sondern bestätigen auch den Verkauf des Sportwagenprojekts KTM X-BOW.
Restrukturierung bringt Entlastung in Milliardenhöhe
Der größte Erfolg der vergangenen Monate war die Einigung mit Gläubigern: Insgesamt wurden 1,187 Milliarden Euro an Schulden erlassen, was 70 Prozent der damaligen Verbindlichkeiten entspricht. Die verbleibenden 30 Prozent konnte Pierer Mobility pünktlich begleichen – mit Unterstützung des indischen Partners Bajaj.
Ein weiterer Schritt war die Abgabe der Beteiligung an MV Agusta, die bereits am 9. Juli 2025 finalisiert wurde. Zusätzlich bestätigte das Unternehmen nun auch die Veräußerung des KTM X-BOW-Projekts, das in die Hände eines internationalen Investorenkonsortiums übergeht. Gerüchten zufolge sollen die Investoren Verbindungen zum Braukonzern Anheuser-Busch InBev haben.
Umsatzrückgang, aber deutlich verbesserte Profitabilität
Während die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,007 Milliarden Euro auf 425 Millionen Euro einbrachen (–57,8 %), zeigen die Kennzahlen zum Nettogewinn eine klare Trendwende: +739 Mio. Euro (Vorjahr: –172 Mio. Euro).
Die positive Entwicklung ist vor allem auf den Schuldenabbau und die Restrukturierung zurückzuführen. Allerdings ging dieser Prozess nicht ohne Opfer einher: Insgesamt 1.721 Arbeitsplätze wurden abgebaut.
Motorradabsatz weiter rückläufig
Beim Blick auf die Motorradverkäufe zeigt sich die anhaltende Marktschwäche:
In Summe ergibt das einen Absatz von 85.284 Motorrädern, was einem Rückgang von 42,2 Prozent entspricht. Dennoch kann das Ergebnis als Stabilisierung gewertet werden, wenn man bedenkt, dass KTM noch vor Kurzem am Rande der Insolvenz stand.
Fazit
Pierer Mobility hat die Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen und konnte seine finanzielle Basis deutlich stärken. Trotz massiver Umsatzeinbrüche und rückläufiger Verkaufszahlen gelang es dem Unternehmen, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.
Für KTM bleibt nun die Herausforderung, das Vertrauen in die Marke zu festigen und mittelfristig den Absatz zu stabilisieren – ein entscheidender Faktor für die Zukunft des österreichischen Motorradherstellers.
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