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Steht die KTM-Produktion in Mattighofen vor dem Aus?

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15 September 2025~2 Min Lesen
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In der europäischen Motorradbranche herrscht derzeit keine Hochstimmung, und zuletzt haben Aussagen von Rajiv Bajaj für zusätzliche Unruhe gesorgt. Bajaj, Chef des indischen Bajaj-Konzerns und Mehrheitseigentümer von KTM AG, soll in einem Interview deutliche Worte zur Zukunft der Produktion in Europa gefunden haben.

Bajaj habe betont, dass die Kostenstruktur in Europa kaum noch tragbar sei. Als Beispiel habe er die britische Marke Triumph genannt, die ihre Produktion bereits vor rund 15 Jahren nach Thailand verlagert habe. Für ihn sei dies ein Modell, das zeige, wie man wettbewerbsfähiger produzieren könne. Aus Unternehmenskreisen gehe hervor, dass KTM-Modelle, die in Indien gefertigt werden, höhere Margen erzielen als jene aus der Fertigung in Österreich.

In seinen Ausführungen habe Bajaj die Motorradhersteller in zwei Gruppen unterteilt: auf der einen Seite volumenstarke Marken mit einem breiten Angebot, das auch auf Schwellenmärkten Absatz finde; auf der anderen Seite sogenannte Lifestyle-Marken, bei denen Kostenaspekte eine geringere Rolle spielten. KTM habe er der zweiten Gruppe zugeordnet – mit dem Hinweis, dass diese Strategie zuletzt ins Stocken geraten sei.

Bajaj soll außerdem davon gesprochen haben, dass KTM „zurück zu den Wurzeln“ geführt werden müsse. Gemeint sei damit eine Straffung des Angebots und eine Vereinfachung der Abläufe. Vor allem die Kosten wolle man „resetten“. In diesem Zusammenhang habe er die deutliche Aussage getroffen, dass „Produktion in Europa tot“ sei.

Für die Belegschaft in Mattighofen könnten diese Worte ein schlechtes Omen sein. Schon die Kündigungswelle im vergangenen Jahr habe die Region hart getroffen. Sollte die Fertigung tatsächlich nach Asien verlagert werden, wäre dies ein weiterer schwerer Schlag für Österreich.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer könnte paradoxerweise aus den USA kommen: Aufgrund von Strafzöllen auf Motorräder aus Indien sei es für KTM nach wie vor vorteilhaft, zumindest einen Teil der Fertigung innerhalb der EU zu belassen. Wie nachhaltig dieser Schutzwall sei, bleibe jedoch abzuwarten.

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