Mit der neuen Panigale V4 R präsentiert Ducati sein bislang radikalstes straßenzugelassenes Superbike. Vorgestellt im Rahmen der Ducati World Première 2026, bringt das Modell zahlreiche Technologien aus der MotoGP und der Superbike-Weltmeisterschaft auf die Straße – und bleibt damit der Linie treu, die mit der legendären 996R im Jahr 2001 begann.
Design & Aerodynamik
Optisch orientiert sich die Panigale V4 R am 2025er-Design der V4-Baureihe, setzt aber nochmals stärker auf Aerodynamik. Erstmals kommen sogenannte Corner Sidepods zum Einsatz – eine Technologie, die 2021 in der MotoGP eingeführt wurde. Sie erzeugen Abtrieb in Schräglage und erlauben präzisere Linien sowie höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Zusätzlich sorgen größere Flügel für bis zu 6 kg Abtrieb bei 300 km/h, was die Stabilität beim Beschleunigen und die Präzision bei Richtungswechseln deutlich verbessert. Auch der neu entwickelte Frontlufteinlass steigert die Leistung bei hohen Geschwindigkeiten.
Fahrwerk & Rahmen
Herzstück des neuen Chassis ist ein überarbeiteter Front Frame mit 40 % weniger Seitensteifigkeit und der neu entwickelte Hollow Symmetrical Swingarm, der in enger Abstimmung mit Ducati Corse entstand. Beide Elemente sind auf maximale Performance mit Slick-Reifen ausgelegt.
Fahrwerksseitig setzt Ducati auf eine Öhlins NPX25/30-Gabel sowie ein Öhlins TTX36-Federbein, beide mechanisch einstellbar. Ergänzt wird das Paket durch den neuen Öhlins SD20-Lenkungsdämpfer. Damit stehen vielfältige Anpassungsmöglichkeiten für unterschiedliche Rennstrecken und Fahrstile zur Verfügung.
Neue Brembo Hypure-Bremssättel mit 330-mm-Scheiben sollen zudem für konstante Bremsleistung auch im Grenzbereich sorgen.
Motor & Leistung
Angetrieben wird die Panigale V4 R von der neuesten Evolutionsstufe des 998 cm³ großen Desmosedici Stradale R. Der V4 erreicht in der Euro-5+-Version 218 PS bei 15.750 U/min und bleibt damit auf dem Niveau des Vorgängers – trotz strengerer Abgasnorm.
Im Vergleich zum alten Modell bietet er jedoch mehr Drehmoment im mittleren Bereich und eine insgesamt harmonischere Leistungsabgabe. Mit einer Racing-Auspuffanlage steigt die Spitzenleistung auf 235 PS, in Kombination mit speziellem Racing-Öl sogar auf 239 PS.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in der Serienkonfiguration 318 km/h, mit Rennsportanlage sogar 330 km/h – ein Wert, der bislang MotoGP-Maschinen vorbehalten war.
Elektronik & Assistenzsysteme
Ducati hat auch die Elektronik auf ein neues Level gehoben. Im Mittelpunkt steht der neue Ducati Vehicle Observer (DVO), der erstmals auch die Motorbremskontrolle einbezieht.
Weitere Features:
Zusätzlich stehen Systeme wie der Ducati Data Logger (DDL) oder die DAVC Race Pro-Software als Zubehör zur Verfügung, um die Maschine noch stärker an die Rennstrecke anzupassen.
Ergonomie & Alltagstauglichkeit
Trotz des klaren Rennfokus achtet Ducati auf die Fahrbarkeit:
Damit soll die V4 R nicht nur für einzelne schnelle Runden, sondern auch für längere Sessions beherrschbar bleiben.
Zubehör & Individualisierung
Über das Ducati-Performance-Programm lässt sich die Panigale V4 R umfangreich aufrüsten. Highlights sind:
Im Ducati-Konfigurator können Käufer ihre persönliche V4 R digital zusammenstellen.
Verfügbarkeit
Die neue Ducati Panigale V4 R wird ab November 2025 bei europäischen Händlern erhältlich sein. Jede Maschine wird in einer nummerierten Serie gefertigt, mit Gravur auf der Gabelbrücke – ein Hinweis auf die Exklusivität der R-Modelle.
Fazit
Mit der Panigale V4 R bringt Ducati ein Superbike auf die Straße, das enger mit den Rennmaschinen aus MotoGP und Superbike-WM verwandt ist als je zuvor.
Mit 218 PS (Serienversion), bis zu 239 PS (Racing-Setup) und einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h setzt die V4 R neue Maßstäbe in ihrer Klasse.
Wer ein Motorrad sucht, das so nah wie möglich an einem echten Werkssuperbike liegt – und bereit ist, den Preis für Exklusivität und Performance zu zahlen – findet in der neuen Panigale V4 R die derzeit wohl konsequenteste Umsetzung dieser Philosophie.
Kommentare