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Aprilia RSV4 X-GP: MotoGP-Technik für 30 Auserwählte

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09 September 2025~4 Min Lesen
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Zum zehnjährigen Jubiläum des RS-GP-Einstiegs in die MotoGP hat Aprilia ein Motorrad vorgestellt, das die Grenze zwischen Prototyp und Kundenmaschine fast verschwinden lässt: die RSV4 X-GP. Sie feierte ihre Premiere beim Grand Prix von Katalonien in Montmeló und wird nur 30 Mal gebaut.

Aerodynamik direkt aus der MotoGP

Besonderes Augenmerk legt Aprilia auf die Aerodynamik. Die RSV4 X-GP übernimmt Leg Wings und Tail Wings, die erst kürzlich an der RS-GP25 debütierten. Ergänzt werden sie durch Cornering-Wings, einen Unterflügel und einen markanten Frontflügel. Diese Anbauten sorgen für spürbar mehr Abtrieb – sowohl beim Anbremsen als auch in Schräglage – und reduzieren Wheelies auf der Geraden.

Die gesamte Verkleidung besteht aus Carbonfaser und wird von PAN Compositi in denselben Verfahren wie in der MotoGP gefertigt. Laut Aprilia verfünffacht sich der aerodynamische Anpressdruck auf der Geraden und verdreifacht sich in Kurven.

Ein weiteres Highlight ist das komplette Carbon-Heck, das nicht nur Gewicht spart, sondern auch strukturelle und aerodynamische Funktionen übernimmt. Mit nur 165 Kilogramm Trockengewicht liegt die X-GP auf Racing-Niveau.

Motor: 238 PS aus V4

Herzstück bleibt der bekannte 65°-V4 mit 1.099 cm³, der in dieser Ausbaustufe 238 PS bei 13.750/min und 131 Nm bei 11.750/min leistet. Das Drehzahllimit liegt bei 14.100 Touren. Möglich wird das durch ein Racing-Airfilter, ein optimiertes Airbox-Layout, erhöhte Verdichtung, eine Titan-Abgasanlage von SC Project sowie eine Racing-Abstimmung. Eine STM-Trockenkupplung komplettiert den Motor.

Elektronik mit Rennstrecken-DNA

Das elektronische Herzstück bildet die APX ECU, direkt aus Aprilia Racings Werkseinsatz abgeleitet. Sie erlaubt es, Traktionskontrolle, Wheelie-Control, Motorbremse und Leistungsentfaltung gangweise individuell einzustellen. Hinzu kommt ein integriertes GPS-gestütztes Datenerfassungssystem.

Jede Maschine wird mit einem Yashi-Laptop samt ECU-Software ausgeliefert, sodass Besitzer ihre Einstellungen direkt wie im Rennteam anpassen können.

Fahrwerk und Bremsen

Das Aluminium-Doppelframes bleibt Basis, doch die Anbauteile stammen fast komplett aus dem Rennsport:

  • Öhlins-Fahrwerk mit FKR-Kartuschen vorne und TTX-Dämpfer hinten, mechanisch abgestimmt,
  • Brembo GP4 MS Monoblock-Bremsen mit Z04-Belägen und 330-mm-T-Drive-Scheiben,
  • Marchesini-Magnesiumfelgen, bestückt mit Pirelli-Superbike-Slicks in den Dimensionen 125/70 (vorn) und 200/65 (hinten).

Preis und Exklusivität

Die RSV4 X-GP wird ausschließlich online über factoryworks.aprilia.com verkauft. Preis: 90.000 Euro plus Mehrwertsteuer – in Deutschland also rund 107.000 Euro.

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Motorrad auch:

  • Laptop mit ECU-Software,
  • NFT-Zertifikat der Echtheit,
  • Titan-Montageständer vorne und hinten,
  • IRC-Reifenwärmer,
  • Garagenmatte und Motorradabdeckung.

Außerdem werden die Käufer zur Übergabe ins Aprilia-Werk in Noale eingeladen.

Fazit

Die Aprilia RSV4 X-GP ist keine Maschine für den Alltag, sondern ein exklusives Sammlerstück und echtes Rennsportgerät. Mit 238 PS, Carbon-Heck und MotoGP-Aerodynamik bringt sie die Technik der Werkspiloten so nah wie möglich an private Kunden. Der Preis von über 100.000 Euro wirkt unvernünftig – doch genau darin liegt die Faszination: ein Stück MotoGP für die Garage.

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