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BMW mit dem ersten Jahr Superbike-WM zufrieden

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26 Oktober 2009~8 Min Lesen
FOLGE UNS:

Abgesehen von Pech in den letzten beiden Rennen der Saison im portugiesischen Portimao ist das Team BMW Motorrad Motorsport mehr als zufrieden mit dem ersten Jahr in der Superbike  Weltmeisterschaft und freut sich bereits auf die Saison 2010. Alle wussten, dass das erste Jahr hart werden würde, aber die Fahrer Troy Corser und Ruben Xaus sowie das ganze Team haben bei ihrem ersten Auftreten in der Superbike-WM besser abgeschnitten als von vielen erwartet und im Laufe der Saison immerhin17 Top-Ten-Platzierungen erreicht.

Ruben Xaus war am Rennsonntag erneut vom Pech verfolgt. Er lag in Rennen 2 direkt hinter Carlos Checa (Honda), als dessen Motor hochging und Öl auf Rubens BMW verteilte. Der konnte nichts mehr tun und hatte einen Highsider zwischen Kurve 1 und 2, bei dem er sich das rechte Bein brach – und das, nachdem Ruben sich gerade erst von einer kürzlich erlittenen Verletzung erholt hatte. Obwohl der Sturz und der Beinbruch ein harter Schlag für ihn und das Team waren, verlor Ruben seine gute Laune nicht: Er kam schon bald nach dem Unfall mit einem Lächeln zurück in der Box und berichtete dem Team, wie stark sich das Motorrad verbessert hat.

Auch Troy Corser blieb vom Pech nicht verschont. Im ersten Rennen wurde seine Maschine zunehmend durch starkes Chattering, dass er an die Box kam und das Hinterrad wechseln ließ. Weil das Problem dadurch nicht gelöst war, ließ Troy später auch noch das Vorderrad tauschen, was es ihm aber unmöglich machte, noch in die Punkte zu fahren.

Der amerikanische Titelanwärter Ben Spies (Yamaha) gewann den ersten Lauf und ging mit einem komfortablen 15-Punkte-Vorsprung in Rennen 2, weil sein Konkurrent Noriyuki Haga (Ducati) gestürzt war. Zweiter im ersten Rennen wurde Jonathan Rea (Honda) vor Max Biaggi (Aprilia). Den zweiten Lauf gewann dann Michel Fabrizio (Ducati). Obwohl Haga hier Zweiter wurde, reichte Spies ein fünfter Platz zum Gewinn der Superbike Weltmeisterschaft 2009.
Troy Corser – Rennen 1: Ausfall, Rennen 2: 9. Platz
Ich hatte im ersten Rennen große Probleme mit Chattering. Obwohl ich deswegen zweimal an der Box war und zunächst das Hinterrad und beim zweiten Stopp auch noch das Vorderrad wechseln ließ, bestand das Problem weiter. Ich habe noch mein Bestes versucht, um zumindest einige Informationen für die Ingenieure zu sammeln. Wir sind uns noch nicht im Klaren darüber, ob das Chattering von den Reifen verursacht worden ist und von etwas anderem an der Maschine herrührt. Aber ich bin sicher, dass das Team die Daten entsprechend auswerten und es herausfinden wird.

Für das zweite Rennen habe ich mein Ersatzmotorrad genommen, mit dem ich allerdings erst einige wenige Runden gefahren bin und mit dem ich deshalb nicht ganz so vertraut war wie mit der anderen Maschine. Es hat sich aber während der ersten Rennhälfte ganz gut angefühlt. Dann hat jedoch der Grip nachgelassen und das Motorrad hat angefangen zu rutschen. Mit dem durchdrehenden Reifen konnte ich nicht mehr richtig attackieren.

Wir müssen das Bike in einige Bereichen sicher noch optimieren, was an einem Rennwochenende allerdings schwierig ist, wenn man auch noch ein gutes Qualifying fahren soll. Denn einige der Probleme treten erst nach 12 bis 15 Runden auf, und wir fahren in den Trainings-Sessions nicht solche langen Runs, weil wir uns darauf konzentrieren, eine gute Fahrwerksabstimmung hinzubekommen. Heute war das Ganze etwas frustrierend, weil wir die Maschine zwar verbessert hatten, aber auch neue Probleme aufgetaucht sind. Wir brauchen einfach mehr Runden mit dem Motorrad. Die BMW hat jedenfalls das Potenzial, ein Gewinner-Motorrad zu sein, und ich freue mich darauf, zusammen mit dem Team hart auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Ruben Xaus – Rennen 1: 8. Platz, Rennen 2: Ausfall
Das war ein weiterer unglücklicher Tag für mich. Ich hatte ja schon im Verlauf der Saison Pech. Checas Motor ging hoch und hat sein Öl auf der Front meiner Maschine verteilt, wobei einiges davon auch auf den Vorderreifen gelangte. Das hat den Sturz verursacht. Ich bin zwar froh, dass der Crash nicht mein Fehler war, aber das Resultat macht mich nicht gerade glücklich.

Die Saison war hart für uns, aber das haben wir schon vorher gewusst. Dank des großartigen Einsatzes von allen haben wir immerhin viele Top-Ten-Platzierungen herausgefahren. Wenn man bedenkt, dass dies unsere erste Saison war, sollten wir glücklich sein mit dem, was wir erreicht haben. Ich bin sicher, dass da noch eine ganze Menge mehr kommt.

Die Maschine ist gegenüber den letzten Rennen stark verbessert worden, und ich kann es kaum abwarten, herauszufinden, wie weit ich das Limit mit ihr noch hinausschieben kann. Das Team ist fantastisch, und der Teamgeist war von Anfang an hervorragend. Natürlich ist es nicht schön, die Saison mit einem gebrochenen Bein zu beenden, aber ich konnte den Sturz nicht verhindern. Ich denke ohnehin lieber über das Potenzial der BMW nach und werde mit Troy und dem Team daran arbeiten, es in der nächsten Saison auf das Podium zu schaffen.

Berti Hauser – Leiter BMW Motorrad Motorsport
Die Saison war lang und hart. Trotzdem ist die Zeit wie im Flug vergangen, und ich bin überrascht, dass wir nun am Ende angelangt sind. Es war eine wunderbare Erfahrung und eines der aufregendsten Jahre meines Lebens. Es ist schade, dass Ruben sich bei einem so dummen Unfall das Bein gebrochen hat, aber so etwas kann halt in einem Rennen passieren. Es war schön, zu sehen, wie er in die Box zurückgekommen ist und mit dem Team über die Fortschritte mit dem Motorrad geplaudert hat statt über seine Verletzung zu reden.

Wir haben in diesem Jahr 17 Top-Ten-Platzierungen erreicht. Da kann man wohl mit Recht sagen: Mission erfüllt. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt und waren zeitweilig nicht weit von einem Podestplatz entfernt. Das zeigt das Potenzial des Motorrads, der Fahrer und des Teams. Wir wissen, dass wir noch einiges verbessern müssen, und ich kann versichern, dass das vor Beginn der nächsten Saison geschieht. Das war unser Rookie-Jahr, und das ganze Team darf auf unsere erste Saison glücklich und stolz sein. Ich möchte Troy, Ruben, all den Mechanikern und Ingenieuren, InFront, Pirelli, all den Mitarbeitern im Hintergrund und unseren Sponsoren für ihre harte Arbeit und die Unterstützung in einer großartigen ersten Saison danken.

Ich möchte zudem Ben Spies und Yamaha zum diesjährigen Titelgewinn gratulieren. Spies hat gezeigt, welch großartiger Rennfahrer er ist, und das Team hat ihn während der gesamten Saison prima unterstützt. Deshalb haben sie den Titel verdient gewonnen. Zum Schluss möchte ich auch noch allen unseren Konkurrenten danken – weil sie uns das Leben schwer gemacht und so dafür sorgten, dass wir noch härter gearbeitet und Fortschritte erzielt haben. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!

Rennen 1
1 Spies (USA-Yamaha) 38:15.390
2 Rea (GBR-Honda) 1.697
3 Biaggi (ITA-Aprilia) 2.113
4 Byrne (GBR-Ducati) 2.757
5 Fabrizio (ITA-Ducati) 14.753
6 Camier (GBR-Aprilia) 20.044
8 Xaus (ESP-BMW Motorrad Motorsport) 31.104
Troy Corser DNF

Rennen 2
1 Fabrizio (ITA-Ducati) 38:19.654
2 Haga (JPN-Ducati) 1.195
3 Rea (GBR-Honda) 1.494
4 Byrne (GBR-Ducati) 5.553
5 Spies (USA-Yamaha) 5.842
9 Corser (AUS-BMW Motorrad Motorsport) 17.010
Ruben Xaus DNF

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